Nach den Informationen durch alle anwesenden Mitarbeitern geht es los. Wir fahren die Bachbettstrasse hoch und erreichen den Kindergarten. Ungefähr 30 Kinder erwarten mich freudig.

Bald gibt es Mittagessen. Organisiertes und kontrolliertes Händewaschen und -trocknen und dann Platznehmen im Esszimmer. Jedes Kind hat seinen Platz und erhält von der Köchin seinen Teller. Reis und Gemüse und etwas Salat. Es sieht lecker aus. Die Lehrerin fragt mich ganz scheu ob ich auch eine Portion versuchen möchte. Klar sage ich ja und erhalte eine recht grosse Portion. Nun bin ich Vorbild für die Kleinen und esse brav meinen Teller leer. Es war ja auch gut!
Schon bald fahren wir weiter. Der nächste Halt gilt der Ernährungsschulung. Die Küche ist sauber aufgeräumt und jedes Ding hat seinen Platz. Diese Station ist für die Schulung der Frauen gedacht. Hygiene und Ordnung muss sein, auch hier gilt diese Regel. Wie soll die Ernährung sein, was ist gesund usw. Ein Teil der Verpflegung in Peru sind die guinea pigs. Sie sind nahrhaft, jeder isst sie und sie vermehren sich in Rekordtempo. Früher rannten die Tiere frei in den Küchen herum. Heute bauen sich die Familien die Ställe selbst und halten die Viecher ausserhalb der Küche. Ich sehe zwei schöne Beispiele wie das gemacht werden kann.

Weiter geht es Richtung Dayner. Einige hundert Meter den Berg hoch und dann sind wir endlich da, meinte ich. Weit weg sehe ich das Haus. Aufgrund von diversen Fragen wissen wir nun wenigstens den Weg. Dieser führt zwischen einem Gemüsefeld und dem Wassergraben durch.



Nun wird das Mittagessen aufgetragen. Suppe mit Gemüse und einem recht grossen Stück Huhn. Nach dem Reis mit Gemüse und Salat im Kindergarten eine recht grosse Portion. Der Hauptgang kommt erst noch. Papa con Cuy. Viel Kartoffeln und ein halbes Meerschweinchen. Wie ich das schaffen kann weiss ich nicht. Nach der Hälfte des Fleisch und einer Kartoffel gebe ich mit schlechtem Gewissen auf. Gut ist es ja schon, aber nach dem vorangegangenen passt die Menge definitiv nicht. Ich versuche die Situation mit Hilfe der Uebersetzerin zu erklären. Ich ernte Verständnis, auch wenn ich nicht verstehe was die Mama in Ketchuan sagt.
Nun noch ein paar Fotos mit der Familie, und schon ist das Treffen vorbei.

Der Gemüsegarten der Mutter sieht gepflegt aus. Ein Teil der Ernte wird verkauft, der Rest ist für die Verpflegung der Familie gedacht.
Ich solle doch bitte wieder schreiben meint der Papa beim Abschied. Die Umarmung mit meinem Ahijado war beidseitig ernst gemeint. Die Zeit raste und ich habe viel gelernt und gesehen wie wenig es braucht um Freude zu bereiten. Die Uebersetzerin wäre nicht nötig gewesen. Da sie sonst als Touristenführerin arbeitet konnte ich für morgen bei ihr buchen.
Um halb acht bin ich wieder im Hotel. Etwas essen, den Blog schreiben und dann ab ins Bett, der Tag hat mich ziemlich geschafft. Hasta mañana
Hallo Dieter
AntwortenLöschenJa die Umarmung war ernst gemeint. Du hast hier in die kleine Familie eine riesige Freude gebracht. Es ist für sie ein sehr grosses Ereignis, dass du persönlich hergekommen ist. Ich glaube, wir können das gar nicht wirklich nachvollziehen und auch der Familie wird es erst später bewusst, was sie mit die erlebt haben. Nebst der konkreten Hilfe hast du ihnen auch ein Fenster zur Welt geöffnet. Ich würde mich nicht wundern, wenn du mit deinem Aijado schon sehr bald in Mailkontakt stehen würdest. Eine email-Adresse lösen und einmal im Monat in ein Internet-Cafe gehen, um nachzusehen, ob man ein mail bekommen hat, macht jetzt einen Sinn. Plötzlich hat man einen Freund irgendwo auf der Welt. Das gibt für den kleinen Jungen eine sehr grosse Kraft und ich wünsche ihm und dir, dass der ersten noch viele weitere Begegnungen folgen. Virtuelle und reale. Saludos desde Suiza
Beatrice
Hallo Beatrice
AntwortenLöschenVielen Dank für Deinen Kommentar. Es freut mich natürlich sehr, dass Du das so positiv siehst. Auch ich denke, dass mein Besuch nur positives mitgebracht hat. Mit der e-mail und Internet muss ich Dir allerdings widersprechen. Soweit ich informiert bin, passt das nicht ins Konzept von World Vision. Wenn Dayner einmal nicht mehr in einem Projekt lebt, ist das seine freie Entscheidung. Sicher werde ich bald Post von ihm erhalten, dies jedoch in Papierform.
Saludos desde Lima
dieter